CLUB presents: EXHIBITION Jo Swarzynska – Les femmes s’en mêlent

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Les femmes s’en mêlent – Jo Swarzynska
Exhibition January 2016, Opening 14.01.2016 7 pm
CLUB – BIEBRICHER STRASSE 14 – 12053 BERLIN

Where love is still illegal.

How many have you loved before me?
None.
And after me?
None.

Wir schreiben das 12. Jahrhundert – Tristan und Isolde, ein Liebespaar zweier verfeindeter Königreiche: Irland und Großbritanien. Zudem wird Isolde, den gesellschaftlichen Ständen verpflichtend, an einen Herrscher verheiratet, dem Tristan unterlegen ist. So kann ein Treffen zwischen dem Liebespaar nur im Geheimen stattfinden, bis die beiden entdeckt werden und ihre Liebe seinen Tribut fordert: Den Tod.
Wir schreiben das 21. Jahrhundert. Immer noch können Paare aufgrund gesellschaftlicher Zwänge nicht offiziell zusammen sein. “Verbotene Liebe” bleibt nach wie vor aktuell. Wenn damals noch zwei bekriegende Völker eine Liebe zwischen zweier Menschen unmöglich machte, besteht heute die Unmöglichkeit einer gemeinsamen Liebe zwischen zwei gleichgeschlechtlichen Menschen, darin, dass sie häufig gesellschaftlich nicht anerkannt wird. Wir wachsen durch unsere Kultur und Gesellschaft, bestärkt durch die klassische Literatur, in einer heteronormativen Welt auf, die das “Anders-sein” gar nicht oder nicht ausreichend thematisiert, sodass Homosexualität immer noch als Andersartigkeit angesehen und häufig nicht geduldet wird. Tristana und Isolde – eine Reinterpretation eines klassischen Dramas.

Ms. 45. (basierend auf dem Film die Frau mit der 45 Magnum)

Every day on the street,
in every city woman are
insulted,
abused,
threatened.

Diese beiden Werke, der Film aus den 80er Jahren “Die Frau mit der 45 Magnum”, und die Photographien, erzählen uns eine bekannte Geschichte, von einer Welt, welche die Frauen verachtet. Einer Welt, in der Gewalt zum Alltag gehört.
Während wir im Film sehen, wie die Protagonistin am Anfang mehrfach vergewaltigt wird und danach beschliesst, sich an ihren Tätern zu rächen, ist die Vorgeschichte und die Intention der Tat bei den Photographieren dem Betrachter überlassen. Ist es ein Akt der Rache? Gerechtigkeit?
Diese Frauen, verletzt und traumarisiert , wirken dennoch nicht labil, ganz im Gegenteil,
sie erheben sich aus ihrer Misere zu einer mächtigen und gefährlichen Persönlichkeit.
Plötzlich nehmen sie die Rolle der Täterinnen ein und verdrehen somit die Normen.
Dies zeigt das Prinzip des Empowerment – sie werden zu Herrinnen ihres eigenen Schicksals, indem sie das Monopol der männlichen Gewalt brechen, und sich selber in die Rolle der Schuldigen begeben, anstatt die der Opfer anzunehmen. – Eine Rolle welche Frauen oft in einer von patriarchischen Strukturen dominierten Welt zugeordnet wird.
Die hier dargestellten Frauen treten aus der klassischen Rolle raus, sie definieren sich selber anstatt von der Gesellschaft definiert zuwerfen, an Hand von dem was ihnen widerfahren ist. Sie nehmen sich ihre Macht zurück.

Jo Swarzynska first discovered photography as a teenager through her father. Her unique visual expression started to take shape when she lived in Paris, where she met a group of artists who inspired her. She studied at Arts and Communication at The Academy of Fine arts in Vienna before moving to Berlin, where she currently resides and takes inspiration from the stories between the walls of the city.

Curation & Poster Design – Stef Morgner 

 

 

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